Nach Verena’s Heimfahrt stand auch schon der Besuch bei Monika und Krzys an. Zuerst hiess es aber noch, Selma zur Reparatur in die Mercedes Garage (für unsere Selma nur das Beste) bringen, denn es war höchste Zeit, die Bremsen zu reparieren. Zu diesem Befund kam dann auch der Servicetechniker (welch Überraschung). Beide Bremsbacken und –Sattel mussten ausgetauscht werden. Keine ganz günstige Angelegenheit, auch nicht in Polen. Aber Sicherheit geht vor, und wir konnten Selma bereits drei Tage später wieder abholen, sodass sie am Ostermontag abfahrbereit war. Währenddessen durften wir in der Wohnung von Monika und Krzys nächtigen und während diesen Tagen so richtig polnische Ostern miterleben. Wir nutzten Mittwoch bis Freitag um die Stadt zu besichtigen. Wroclaw ist echt beeindruckend und wunderschön, und dank dem warmen Wetter konnten wir die Stadt der vielen Flüsse (und mehr als 142 Brücken) sogar mit dem Kajak besichtigen.
Wroclaw by night Auch hier hängen die Schlösser Danke für die Stadtführung! Zwerge schmücken die Stadt Jeden Abend werden die Laternen händisch angezündet und am morgen wieder gelöscht
Dank den vielen Flüssen auch auf dem Kajak besichtbar Inklusive Schleusenerlebnis
Sarkastische Kunst: Das ‘Do it yourself’ Kreuz Und andere Kunst
Am Freitagabend ging es dann aber auch schon los mit den Ostervorbereitungen. Denn es gab viel zu tun, damit am Samstag und Sonntag auch ja niemand hungern musste. Die Aufgaben wurden aufgeteilt und die ganze Familie hatte zu tun mit Kuchen backen, Fleisch garen, Salate schnetzeln, Eiermousse in Eier mit Eiersauce zubereiten und so weiter und so fort. Und das Wichtigste, der Osterkorb musste gefüllt und geschmückt werden. In Polen ist es Tradition, dass man am Samstag einen Korb mit verschiedenen Nahrungsmitteln wie Wurst, Eier, Brot, Kuchen etc. füllt. Jedes Stück hat eine Bedeutung. So stehen die Eier beispielsweise für das Leben, das Brot für… ja ich habe die weiteren Bedeutungen leider bereits wieder vergessen… Der Korb wird dann zur Messe gebracht, welche im Halbstundentakt stattfindet, wo der Pfarrer diesen mit Weihwasser segnet. Der Inhalt ist auch das Erste, was am Sonntag verspeist wird und das Ostermahl eröffnet. Auch darf (je nach Familientradition) erst nach der Weihung des Korbes wieder Fleisch gegessen werden. Diese Gelegenheit wird selbstverständlich genutzt, denn in Polen sind 1,5 Tage ohne Fleisch eine gefühlte Ewigkeit, und so fanden wir uns nach der Kirche bei Monika’s Grossmutter zu einem ausvorzüglichen Bigos, dem polnischen Nationalgericht ein.
Und ab dann orientieren sich die Osteraktivitäten hauptsächlich am Essen, welches mit verschiedenen Zwischenaktivitäten überbrückt wird. Der Ostersonntag startete wie erwähnt mit den Korbinhalten, welche in diesem Fall in der sehr leckeren, typisch polnischen Suppe (Zurek) verarbeitet wurden. Danach war das Buffet eröffnet. Würste, polnische Salate, Pastete, und viele weitere Leckereien deckten den Tisch. Gefolgt von einem superleckeren und nicht weniger leichtem Dessertbuffet. In diesen Situationen wünscht man sich einen grösseren Magen. Zum Glück hatten wir fünf Stunden Verdauungspause bis zum Abendessen, welches wir mit Spielen (für alle Spielefans: Codenames ist sehr empfehlenswert), Spaziergängen und natürlich der traditionellen Ostereiersuche füllten. Wieder am Tisch wurden wir dann nochmals mit typischen polnischen Spezialitäten verwöhnt, bis wir schlussendlich kugelrund ins Bett fielen. Wir möchten an dieser Stelle nochmals ganz herzlich der ganzen Familie Mierzwa danken, welche uns ein einmaliges Ostererlebnis bescherte. Dziekuje bardzo!!

Dzięki za wszystko! It was an awesome polnish Easter!
Das Sonntagsfrühstück ist bereit Andreas gewinnt! vor dem Essen das Eiertütschen Eröffnet wird das Frühstück mit der Zurek, welche die Korbinhalte verkocht hat
gefolgt vom traditionellen Osterkuchen MazurekUnd noch etwas leichter zum Znacht
Interessante Fakten:
- Üblichen Arbeitszeiten: 7.00 – 15.00 (40 Stunden Woche)
- Wroclaw bietet Workshops an wie bspw. Salsa, Kochen, Spiele etc., welche von den Bürgern kostenlos beansprucht werden können
- Die Quartiere haben ein Budget, für welche Ideen eingereicht und durch das Quartier abgestimmt werden kann
- 6 Monate Mutterschaftsurlaub 100% bezahlt oder 12 Monate mit 80% des Lohnes
- 2 Wochen Vaterschaftsurlaub
- Energieversorgung hauptsächlich mit Kohle und Gas