10’000 km im 10. Land

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Kaum zu glauben. In Usbekistan, dem 10. Land unserer Reise hat unser Tacho 214‘750 km angezeigt. 10‘000 Kilometer hat uns unsere Selma seit dem Start der Reise bereits gebracht, bis nach Usbekistan, unserem 10. Land. All die Schutzengel die uns mitgegeben wurden geben wahrlich ihr bestes, denn wirklich etwas bemerkenswertes Negatives vorgefallen ist bisher nicht (die Magenprobleme in Turkmenistan mal ausgelassen). Und so freuen wir uns auf Usbekistan, und die nächsten x-tausend Kilometer die noch auf uns zukommen werden.

Seit 2019 braucht man für Usbekistan kein Visum mehr, und so kommen wir relativ einfach nach einer mühseligen Ausreise aus Turkmenistan nach Usbekistan. Nach einem langen, heissen Tag voll mit Bürokratiekrams wollen wir uns in Bukhara in ein Hostel einquartieren. Zum einen wegen der Stadt, zum anderen wegen den 36 Grad im Bus in der Nacht. Wir kommen also ziemlich k.o. und überhitzt nach langer Suche beim Hostel an, und wollen eigentlich nur noch kurz etwas essen gehen. Doch eine märchenhafte Altstadt mit wunderschönen Lehmhäusern und unzähligen imposanten Moscheen empfängt uns, und wir schlendern beeindruckt den Gassen entlang. So muss sich wohl Aladdin gefühlt haben. Doch anscheinend haben auch andere von der Schönheit dieser Stadt erfahren. Wo man auch hinblickt, die Restaurants und Strassen sind gefüllt von Italienern, Franzosen und Spaniern. Die Schweiz wird wohl bei Usbekistans Marketingstrategie ausgelassen. So oder so, wir geniessen erstmals wieder das bisschen Ferienfeeling, welches hier aufkommt.

Nach zwei Tagen Stadtbesichtigung fahren wir weiter. Eigentlich wollten wir vor Samarkand noch einen Zwischenstopp am See einlegen. Doch wir müssen eingestehen, dass Selmas Fähigkeiten und Innenausbau bei diesem Weg an ihre Grenzen stösst, und tuckern so auf nach der Ukraine die wohl schlechteste Strasse langsam Richtung Samarkand. Auch in Samarkand quartieren wir uns in ein Hostel ein, das Family Guest House Firuza. Momentan sind Sommerferien und im Guest House hilft die ganze Familie tatkräftig mit. Hier haben die Jüngsten schon einen ausgesprochenen Sinn für Kundenservice und helfen uns wo immer sie auch können. Sei das bei der Visabeschaffung für Tadschikistan, dem Nachmittagssnack oder dem Auffinden einer Garage für unseren Auspuff, welcher der rumpeligen Strasse nicht ganz standgehalten hat. Allgemein wurden wir in Usbekistan oft von jungen Leuten in Englisch angesprochen; wie es uns geht, woher wir sind. Sie wollen ihr Englisch verbessern. Ein Junge erzählte uns voller stolz, dass er neben Englisch auch noch fliessend Chinesisch spricht. Wofür er dies braucht, fragten wir. ‚For my future.‘ antwortete er ganz selbstverständlich. Es ist beeindruckend wie motiviert und voller Ehrgeiz hier die Jugend von der Schule profitieren möchte. Das Lernen ist kein Muss, sondern eine Chance, und das erkennen hier schon die Jüngsten.

Auch Samarkand beeindruckt durch Superlative. Der Registan, mit den weltältesten Koranschulen, die Bibi Khanym Moschee, einmal eine der Grössten oder dem Mausoleum des Amir Temurs, quasi der Napoleon von Zentralasien im 14. Jahrhundert.

Der Registan von allen Seiten und Zeiten

Im Gegensatz zu Bukhara ist Samarkand grösser, und die Sehenswürdigkeiten haben auch für lokale Pilgerer einen hohen Stellenwert, wodurch sich die Touristen in Samarkand gut verteilen. Beim Sha-i-Zinda, dem Platz mehrerer Mausoleen und wichtiger Pilgerort, wurde beispielsweise neben dem Touristenstrom etwas versteckt in einer Seitengasse aufgrund eines heiligen islamischen Feiertages kurzum ein Huhn und ein Lamm geschlachtet. So hatten wir neben der Mausoleumsbesichtigung eine Einführung in die Schlachtung des Lammes, vom Kehlenschnitt über die Häutung und Ausnahme bis zur Zerstückelung in die Einzelteile. Wir waren beeindruckt.

Und in einer Seitengasse die Schlachtung

Nachdem wir nun nach der Auspuffreparatur, dem Selmaputz auch noch nach gewissem Druck bei der Botschaft das Tadschikistan-Visum erhielten hiess es am nächsten Tag auch schon wieder: genug Kultur, ab in die Berge. Tadschikistan, wir kommen.

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