Uns dürstet es nach so viel Stadt wieder nach Natur und Aktivität und so zieht es uns weiter in die alte Poststadt Magome. So idyllisch das Dörflein, so blieb auch dieser Ort kein einsamer Diamant und die Touristenströme finden sich auch hier wieder. Wir haben aber noch eine kleine Wanderung auf der alten Poststrasse nach Tsumago vor und so bald etwas Mühe aufgebracht werden muss, so schnell sind auch die Touristen weg und wir geniessen eine gemütlich einsame Herbstwanderung.

Impressionen von Tsumago

In der ebenfalls sehr schön erhaltenen Poststadt Tsumago checken wir das erste Mal in ein Ryokan, ein traditionell japanisches Gasthaus, ein. Der Wirt begrüsst uns überschwänglich und wir verbringen eine wunderschöne Nacht mit extravagantem japanischen Abendessen. Man weiss zwar nicht immer was man genau isst, aber schmecken tut es auf jeden Fall. Nur das ‘am Boden sitzen’ und den Fisch zum Zmorge sind etwas gewöhnungsbedürftig.

Nachdem wir das ‚alte‘ Japan kennengelernt haben, kommt nun das Neue. In der Toyota Stadt erhalten wir eine imposante Führung durch die Toyota Werke. Die Stadt wurde im Jahr 1959 zu Toyota umbenannt. Eigentlich heisst der Gründer Toyoda, doch weil die ‚8‘ eine Glückszahl ist und Toyota 8 japanische Zeichen ergeben, wurde das Unternehmen danach benannt. Allgemein spielt die 8 eine sehr grosse Rolle. So ist beispielsweise ein Berg nicht bei 1000m gekennzeichnet, sondern bei 888m. Bei der Führung selbst sehen wir eindrücklich, wie das Schweissen der Fahrzeug-Chassis hochautomatisiert ist. Nur noch Roboter sind hier am Werk. Menschen sind weit und breit nicht in Sicht. Jedes Auto, das hier produziert wird, ist bereits verkauft und wird in weniger als 24h gefertigt. Dass die Roboter eben doch nicht alles übernehmen können, sieht man beim Einbau der einzelnen Teile. Dort stehen an einem Förderband x-Arbeiter, die wie kleine Wichtel fleissig ein Teil am anderen einbauen. Stressfrei sieht das Ganze jedoch nicht aus. Wir wundern uns was passiert, wenn da einer mal auf die Toilette muss…

Von Toyota geht es direkt weiter zur quasi berühmtesten Sehenswürdigkeit Japans – dem Fuji. Nach einem regnerischen Tag bei der Führung haben wir Glück und die Sonne scheint, sodass sich der Fuji von seiner schönsten Seite präsentieren kann. Zwei Tage geniessen wir auch hier mit Wanderungen, um den Fuji von allen Seiten bewundern zu können. Eine Besteigung reizt zwar, ist aber aufgrund des vielen Schnees und unserer mangelhaften Ausrüstung nicht in Betracht zu ziehen. Aber wir brauchen ja auch noch ein Geschenk auf den 40igsten…

Neben den Wanderungen gönnen wir uns eine Sake-Tour, wo wir in die Geheimnisse des Sake-Brauens eingeweiht werden. Die Brauerei ist klein, der Reis wird noch alle paar Stunden von Hand gerührt (die könnten sich was von Toyota abschauen) und die Temperatur wird mittels Decken und Ventilatoren geregelt. Dass das aufwendige Handwerk anscheinend funktioniert, können wir beim anschliessenden Sake-Tasting bestätigen.

Erholt von den Tagen in der Natur wagen wir uns an Tokio, die 38 Millionen-Stadt. Diese Massen kann man sich gar nicht vorstellen. Wir sind jedoch überrascht, wie gut sich alles verteilt. Das war, bevor wir die Shibuya Kreuzung, die wohl meist frequentierte Kreuzung der Welt mit ca. 1000 Personen pro Stunde besuchen. Allgemein ist Tokio eher eine Stadt aus Städten, die ihren eigenen Kern bilden und alle etwas dasselbe bieten, abgesehen von den grössten Sehenswürdigkeiten wie dem Asakusa Tempel und dem Tokyo Sky Tree. Zum Glück kann uns Kanae, welche ich noch von meiner Zeit in Australien kenne, etwas durch das Wirrwarr helfen.

Menschen(massen)
Die Shibuya-Kreuzung
Architektur
Essen
Der Fischmarkt
Und Sonstiges

So unendlich die Stadt ist und so viel es zu sehen gäbe, 10 Tage möchten wir doch nicht in dieser Stadt verbringen. Eigentlich waren ja noch ein paar Skitage geplant. Doch der Schnee lässt auf sich warten und so gibt es für uns anstatt Skiern unter den Füssen halt noch ein paar Tage Schneewandern und Onsen geniessen in Echigo-Yuzawa. So schön und erholsam die letzten Tage nochmals im ‚traditionellen Japan‘ auch sind, so sehr plangen wir auf den Flug nach Australien und zählen die Tage. Am Samstag ist es dann endlich soweit und wir sagen ‚Tschüss Japan‘ es war schön mit dir. Endlich nach Australien!

One Reply to “Japan mit all seinen Facetten”

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