Ja, der Start ist nicht ganz einfach verlaufen. Nach den letzten Besorgungen geht unser Aussie Roadtrip endlich los. Ca. 5500km sind es von Sydney bis nach Perth. Bis zum 28. Februar haben wir Zeit. Dann geht unser Flug nach Moskau. Wo wir Selma hoffentlich wohlauf abholen können um dann noch den Endspurt in die Schweiz zu meistern. Wir sind aber guten Mutes, denn Sascha, der Selma von Irkutsk nach Moskau bringt, schickt uns immer mal wieder ein Video um zu zeigen, dass es ihr gut geht.
Durch Australien war der ursprüngliche Routenplan alles der Küste entlang. Doch aufgrund der Buschfeuer müssen wir den direkten Weg nach Melbourne über das Inland wählen. Halb so schlimm, denn die Route hat mit der Great Ocean Road und den einsamen Stränden unterhalb Perths auch so noch jede Menge zu bieten. Also starten wir am späten Nachmittag des 6. Januars, um noch die kurze Strecke bis in das verschlafene und einzig auf dieser Route im Lonely Planet erwähnte Dörflein Berrima zu bändigen. Dort angekommen erwartet uns gähnende Leere. Die meisten Cafés sind geschlossen, die Strassen menschenleer. Nur zwischendurch fährt mal wieder ein Auto durch. Für die Übernachtung stört uns das nicht. Wir haben ja alles was wir brauchen. So steigen wir nach der kurzen Dorfbesichtigung wieder in das Auto ein, um einen gemütlichen Platz in der Nähe aufzusuchen, wollen den Motor starten und dann; nichts, rien, nada. Zu mehr als einem Rottern lässt sich der Motor nicht überwinden, genau wie beim letzten Mal. Scheisse. Zum Glück ist ein extrem nettes und hilfreiches Wirtepaar wahrscheinlich des noch einzig geöffneten Restaurants in der Nähe und hat unser Übel mitbekommen. „That’s not the best place to break down. Fires are coming from north and south. It’s only a matter of time. But for tonight you should be safe.“ Na toll. Das macht die Lage auch nicht entspannter. Also erstmals den Strassenservice anrufen und dann der netten Geste des Wirtepaares folgen, und im Restaurant ein Bier, Kaffee, und den wohl besten Muffin aller Zeiten geniessen. Natürlich kommt man ins Gespräch. Sie haben ihr Restaurant eben gerade diesen Herbst eröffnet. Er zeigt uns den wunderschön eingerichteten Weinkeller. Alles ist mit Liebe gemacht und es tut weh, wenn man denkt, dass alles was man in den letzten Jahren aufgebaut hat wahrscheinlich in den nächsten Tagen dem Erdboden gleichgemacht wird. „Well, it’s only money.“ Sagt er mit einer bestimmten Aussie-Gelassenheit. Und doch sehen wir ihm an, dass es auch ihm zu schaffen macht.
Ja, der blaue Punkt zwischen den Feuern sind wir… Wir haben keine Wahl – Zelt aufschlagen
Nach einer Stunde ist dann auch der Reperaturservice vor Ort und siehe da, der Motor springt wieder an. Wie beim letzten Mal. Immerhin leuchtet die Motorenlampe. Doch kann er den Fehler mit seinem Messgerät nicht finden. Am besten morgen früh bei einer Garage vorbei, meint er. Na gut. Wir bedanken uns und suchen in diesem Falle den Campingplatz auf, der natürlich aufgrund der Feuer eigentlich geschlossen ist. Am nächsten Tag funktioniert natürlich wieder alles bestens. Auch die Motorenlampe ist aus. So beschliessen wir, so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone wegzukommen und Kilometer abzufahren. Doch das Auto macht uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Nach ca. 150km läuft einfach gar nichts mehr. Es wird ja immer besser. Als er dann gemäss bekanntem Verhalten nach ca. einer Stunde wieder läuft, fahren wir das nächstbeste Kaff an, um ihn dort zur Garage zu bringen. Drei Garagenbesuche und ca. vier Stunden absitzen im Café später kann uns leider immer noch niemand weiterhelfen. Sie können den Fehler auch nicht auslesen. Wir sollen eine Nissan-Garage aufsuchen, die sollte den Fehler auslesen können, sagt uns der von der Toyota Garage. So bleibt uns nichts anderes übrig, als die Nacht in Yass, so heisst das Kaff, zu verbringen und zu beten, dass wir es am nächsten Tag bis zur 450km entfernten Nissan Garage schaffen. Immerhin kennen wir mittlerweile das Verhalten und fahren entsprechend 200km durch bis zu einer Tankstelle mit gekühltem Café, verbringen dort eine gute Stunde bis der Karren wieder läuft und schaffen dann glücklicherweise auch noch die letzten Kilometer bis zur Nissan Garage in Wodonga. In diesem nicht viel mehr zu bietenden Kaff verbringen wir die 2 Tage im Motel und bei Frantic (das bessere Uno, das aus Freunden Feinde machen kann) während dem die Nissan Garage sich beim Untersuch Zeit lässt. Ich werde langsam nervös, denn das Wetter hat auf Ende Woche wieder die höchste Feuerstufe angegeben und jedem, der sich aus dem Staub machen kann, dazu geraten. Dazu ist die Luft alles andere als gut, die Sicht wegen dem Rauch stark eingeschränkt. Kein Ort, an dem man die Zeit verbringen möchte. Am späten Freitagnachmittag dann aber endlich das Resultat. Es sei die Dieselpumpe. Wie viel uns das Auto wert sei, denn die Dieselpumpe koste rund AUD 5500.-. Gleichzeitig erfahren wir durch Foren (danke Yves!) dass es auch das ECM Relay sein könne, obwohl die Nissan Händler das Problem bei der Pumpe vermutet haben. Pff, der Typ ist uns sowieso unsympathisch. Also entscheiden wir uns, erstmals weg aus diesem verrauchten Dorf zu kommen und in Melbourne das ECM-Relay für knapp AUD 70.- auszutauschen.
Die Sicht ist schlecht Die Luft auch Wir vertreiben uns die Zeit in Cafés Ganze Waldstücke sind abgebrannt… Immerhin, das Essen und die Gesellschaft kann uns immer wieder aufmuntern Wie zum Beispiel dieser exzellente Wurst-Käse Salat mit Alpkäse vom Buchserberg
Am nächsten Morgen also fahren wir los, ohne Halt und ohne den Motor abzuschalten und kommen glücklicherweise in Melbourne an. Erste Erleichterung macht sich breit. Als dann die Garage das ECM-Relay gesäubert und neu verknüpft hat und kein Fehler mehr aufgetaucht ist, sich der Motor also nach solch langer Fahrzeit ohne Probleme wieder starten liess, kommen die ersten Glücksgefühle auf. Oder besser gesagt, wir sind verhalten optimistisch. Jetzt kann unser Roadtrip endlich beginnen. So geniessen wir erstmals die Tage unbekümmert in Melbourne bis wir unseren Roadtrip mit der Great Ocean Road nochmals so richtig starten.
In Melbourne geniessen wir dafür die besten Gipfelis Skurrile Strassen Street Art Na Paolo was meinst du, genügt ein Sixpack oder doch lieber zwei? Doch die Auswirkungen des Buschfeuers sind auch hier präsent
Hallo Zäme
Gerne habe ich eure ganze Reise verfolgt.
Ich war ja 2016 3 Monate in Down Under, somit kann ich ja eventuell für euch nützliche Tips angeben.
Victor Harbor ist speziell mit dem Pferdewagen auf die Insel, dann Hahndorf nähe Adelaide eine ehemalige deutsche Kolonie,
ebenfalls über Port Augusta und Port Lincoln ist Streaky Bay (auch ein sehr schöner Ort) zu Erreichen.
(Die direkte Route von Port Augusta nach Ceduna ist Öde)
Durch das Nullarbor war für mich nur, hin und zurück, fahren – fahren – fahren angesagt.
Aber Esperance ist eine Top Destination, dann der Berg Bluff Knoll, weiter Denmark, Walpole.
Hier dazwischen kurz vor Walpole eine hervorragende Bauernwirtschaft mit Hofladen.
Da bei Walepole ist auch der bekannte Tree-Walk.
Auch Hamelin Bay an der Westküste ist ein Abstecher wert (Stachelrochen streicheln)
Margaret River ist Weingebiet und Busselton ist auch sehr empfehlenswert.
Ich weiss nicht wo Andreas früher schon überall war. Vielleicht kennt er schon alles.
Mein Bruder Paul wohnt seit 20 Jahren in Perth und arbeitet im Büro von Westaustralien Tourismus http://www.westernaustralia.com
Ich hoffe es gibt kein Notfall, aber ihr könnt ihn bei Bedarf gerne kontaktieren.
Er kennt im Schweizerclub auch einen Garagisten.
Hier die Kontaktdaten meines Bruders:
Paul & Alexandra Schaub
4 The Cove
Mullaloo 6027
Pertrh
Tel,: 0061894032241
Nun wünsche ich euch einen angenehmen und Pannenfreien Trip mit vielen schönen Eindrücken.
Im Anhang die Distanzkarte meiner Reise im 2016.
Alles Gute und svhöne Grüsse aus Abtwil
Peter Schaub
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Hallo Peter,
vielen Dank für die vielen Tipps! Da werden wir sicher den einten oder anderen anfahren.
Liebe Grüsse vom Selma Team
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